5. Kriegsmigration
Soldatenmigration:
Das 'sprachlich-kulturelle Deutschbewußtsein' der
Rumänien-Deutschen führte zu einer Hinwendung zum Deutschen Reich
und zur Fernwirkung der dortigen, politischen Ereignisse. Bereits in den
20er Jahren gab es in Siebenbürgen Parteien, die dem Nationalsozialismus
nahestanden und "Begriffe wie Volksgemeinschaft, Blut und Boden, Reinerhaltung
von Rasse, Sprache und Sitte schienen nur alte, längst propagierte
Grundsätze des volksdeutschen Denkens zu bestätigen, wie es vor
allem im nationalen Selbsterhaltungskampf der Siebenbürge Sachsen
geprägt worden war." (Bundesministerium für Vertriebene,
Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Hrsg.): Das Schicksal der
Deutschen in Rumänien. München 1957. Neudruck 1984. S. 31E.)
Am 1. Oktober 1933 konnte die nationalsozialistische NSDR
(Nationale Selbsthilfebewegung der Deutschen in Rumänien) bei der
Volksratswahl der Siebenbürger Sachsen 62% der Stimmen erringen.
Die starke politische Annäherung der Rumänien-Deutschen
führte dazu, das 1940 die ersten, zunächst noch verdeckten Werbungen
für die 'SS-Verfügungstruppen' in Rumänien anliefen. Im
Juni 1940 wurden etwa 1.000 Mann, getarnt als landwirtschaftliche Arbeitskräfte,
nach Wien transportiert, wo sie in SS und Wehrmachtseinheiten eingegliedert
wurden. Der Beitritt Rumäniens zum 'Dreimächtepakt' (Deutsches
Reich - Italien - Japan) am 22. November 1940 und die Teilnahme am Krieg
gegen die UDSSR führte zur Legalisierung der Einreihung der Rumänien-Deutschen
in die deutschen Kampfverbände. Im Abkommen vom 13. Mai 1943 konnten
sich "alle rumänischen Staatsbürger volksdeutscher Zugehörigkeit,
die am 1. April 1943 das 17. Lebensjahr vollendet hatten, (...) freiwillig
in die Deutsche Wehrmacht-SS einreihen lassen," (Bundesministerium
für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Hrsg.):
Das Schicksal der Deutschen in Rumänien. München 1957. Neudruck
1984. S. 55E.) wobei ihnen die Beibehaltung der rumänischen
Staatsbürgerschaft garantiert wurde. In einer breit angelegten 'Freiwilligenaktion'
meldete sich sich hierzu ein großer Teil der männlichen Bevölkerung
Siebenbürgens. Durch Rollkommandos wurde der 'Freiwilligkeit' der
nötige Nachdruck verliehen. In einem Bericht von D. H. aus Hermannstadt
(Sibiu) vom 14. Februar 1957 wird das Vorgehen deutlich sowie das
euphorisch-agressive Klima, das damals die Gemeinschaft der Rumäniendeutschen
bestimmte:
"Die Durchführung der Musterung lag in den Händen
des Ersatzkommandos Südost der Waffen-SS mit Sitz in Wien. Beauftragter
für die Musterung in Rumänien war der Sturmbannführer Dietz
(...). Die Musterung wurde von mehreren Musterungskommissionen in den Monaten
Mai bis August 1943 so durchgeführt, daß jeder Ort Rumäniens,
wo Volksdeutsche lebten, aufgesucht wurde. (...) Auf Grund des Musterungsergebnisses
erfolgte durch die Außenstelle des Ersatzkommandos in Kronstadt die
Ausgabe der Stellungsbefehle, wobei der Stellungsbefehl gleichzeitig für
den Einberufenen als Ausreisedokument aus Rumänien galt. (...) Der
Stellungsbefehl wurde (...) den Einberufenen ausgehändigt, denen es
gemäß SS-Abkommen freistand, die Befolgung der Einberufung abzulehnen.
Es kann gesagt werden, daß mit verschwindend wenigen Ausnahmen der
Einberufung Folge geleistet wurde. Wobei nicht zu unterschätzen ist,
daß bei der allgemeinen Begeisterung, die für die Deutsche Wehrmacht
und die Waffen-SS in allen Schichten der Bevölkerung herrschte, es
gerade als Verrat und als Feigheit bezeichnet worden wäre, wenn ein
Volksdeutscher sich geweigert hätte, seiner Einberufung zu folgen.
Allerdings muß auch gesagt werden, daß es auch einige übereifrige
Amtswalter der Volksgruppe gegeben hat, die Männer, die nicht mit
der gleichen Begeisterung wie sie die SS-Aktion betrachteten, nicht durch
vernünftige Zureden, sondern durch schroffes anbrüllen zu überzeugen
versuchten. Es ist mir aus eigener Wahrnehmung ein Fall eines Landsmannes
aus Neppendorf neben Hermannstadt bekannt, der als man erfuhr, daß
er dem Stellungsbefehl nicht Folge leisten will, vom Gauleiter vorgeladen
wurde, in der Gauleitung erschien und dort im Vorzimmer vom Gauleiter persönlich
geohrfeigt wurde. Zurückgekehrt nach Neppendorf, hat er sich dann,
wahrscheinlich aus Scham oder Angst aufgehängt.
(..) Für den Abtransport als solchen sammelten sich
die Freiwilligen gemeindeweise gewöhnlich am Kreisvorort, wo die Einwaggonierung
erfolgte. Dies war für die Gemeindebevölkerung des Kreises ein
Festtag. Die Freiwilligen kamen aus den Gemeinden blumengeschmückt
und mit ihren Blasmusiken an der spitze zu den Sammelplatz, wo in einer
Feier die Verabschiedung der Freiwilligen erfolgte. (...) Die Eisenbahnwaggons
waren von den Freiwilligen und ihren angehörigen bereits vorher festlich
geschmückt worden und mit heiteren Versen und Zeichnungen versehen.
Die Freiwilligen einer kleinen Gemeinde neben Hermannstadt, der Gemeinde
Bussd, schrieben in sächsischem Dialekt auf ihren Eisenbahnwaggon
z. B. 'Holt Dich, Stalin, un der Grunn, denn de Bussder kunn' (Sorg Dir,
Stalin, auf den Bart, denn die Bussder kommen). (...) In Wien erfolgte
beim Ersatzkommando eine Nachmusterung und die Zuteilung zu den verschiedenen
Truppenteilen. Die rund 60.000 Freiwilligen aus Rumänien kamen zum
größten Teil zum Germanischen Panzerkorps (17.000 Mann), zur
Division 'Prinz Eugen' und zur Leibstandarte, wo sie (...) die erste Kompanie
unter Führung des Hauptsturmführers Erich Müller bildeten.
Die bei der Nachmusterung Untauglichen kamen in die Rüstungsindustrie;
sie hatten nicht die Möglichkeit, nach Hause zurückzukehren (...).
Ein etwas schwieriges Problem, wenn auch nicht in großer
Anzahl, bedeuteten die Fahnenflüchtigen aus den Waffen-SS-Einheiten.
Da im SS-Abkommen vorgesehen war, daß die Einreihung zur Waffen-SS
eine freiwillige ist, haben sich häutpsächlich rumänische
Gendarmerieposten auf den Standpunkt gestellt, daß Urlauber, die
nicht wieder zu ihren Einheiten zurückkehren wollen, von rumänischer
Stelle in Schutz zu nehmen sind. So war es bei Fahnenflucht nach Rumänien
nur noch möglich, den Fahnenflüchtigen in das Fahndungsbuch einzutragen,
ohne daß man ihn dem Kriegsgericht übergeben konnte. (...) Auch
in Fällen der Fahnenflucht haben übereifrige Amtswalter der Volksgruppe
die Fahnenflüchtigen selbst in einer Weise zu züchtigen und zur
Verantwortung zu ziehen versucht, die ihnen nicht zustand." (Bundesministerium
für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Hrsg.):
Das Schicksal der Deutschen in Rumänien. München 1957. Neudruck
1984. S. 49f.)
Allein bis zum 30. Juli 1943 waren bereits 41.560 Männer
zur Waffen-SS eingezogen worden. Insgesamt etwa 74.000 Rumänien-Deutsche
waren während des Krieges in SS- oder Wehrmachtsverbänden eingegliedert,
was etwa 10% der damaligen Rumänien-Deutschen entsprach. Von ihnen
wurden ca. 8-10.000 Mann im Krieg getötet. Von den Überlebenden
konnte der Großteil nicht nach Rumänien zurückkehren,
da ihnen die rumänische Staatsbürgerschaft aberkannt worden war
und sie als Staatsverbrecher galten. Ursache hierfür waren weniger
die persönlichen Kriegsverbrechen des Einzelnen, sondern vor allem
die Ereignisse, daß durch 'Führererlaß' vom 13. Mai 1943
alle deutschstämmigen Ausländer, die in der Wehrmacht oder ähnlichen
Verbänden dienten, die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen
bekamen und am 23. August 1944 Rumänien gezwungenermaßen die
Fronten gewechselt hatte. Die Entlassung der rund 65.000 Rumänien-Deutschen
aus der Kriegsgefangenschaft erfolgte daher zumeist in die deutschen Staatsgebiete.
Flucht:
Als am 23. August 1944 Rumänien vor der anrückenden
Sowjetischen Armee kapitulierte und dem Deutschen Reich den Krieg erklärte,
kam es zum Einmarsch der Roten Armee, die am 7. September Kronstadt (Brasov)
erreichte. Hierauf wurde Nord-Siebenbürgen, das im Volksgruppenabkommen
vom 30. August 1940 an Ungarn angeschlossen worden war, nach einem im Frühjahr
erarbeiteten Plan evakuiert. Für diesen Ernstfall hatte man bereits
Treckgruppen, Leitung, Verpflegung und Sanitätsstationen festgelegt.
Die Bevölkerung der großen Städte Bistritz und Sächsisch-Reen,
sowie zahlreiche Frauen und Kinder aus der ländlichen Region wurden
mit Militärfahrzeugen und Transportzügen über Miskolc -
Kaschau - Neusandez nach Oberschlesien transportiert.
Von einem solchen Transport berichtet Johann Mann:
"Gegen Morgen war ein Zug von etwa 50 Waggons, darunter
3 oder 4 Viehwaggons, die übrigen alles nur Schotter- oder Bahnschienen-Waggons,
ohne ein cm hohe Seitenwand. Ich schleppte meine noch wenig zurückbehaltenen
Sachen auch auf so einen Waggon, auf welchen wir 82 Personen uns unterbringen
mußten. In kurzer Zeit war alles verladen und der Zug setzte sich
in Bewegung. Es ging immer nur kurze Strecken weit, und dann wurde gehalten,
da die Lokomotive viel zu schwach war der großen Last gegenüber.
Es waren 2.600 Personen, zusätzlich noch für jeden Gepäck
aufgeladen. (...) Zweimal riß der Zug in zwei oder drei Teile. Bis
daß das Eisenbahnpersonal wieder alles zurecht gemacht hatte, dauerte
das gewöhnlich halbe Tage. Bei längeren Aufenthalten suchte jeder,
wo etwas zu finden war, nach Brettern und Stangen. So wurde von Tag zu
Tag und von Woche zu Woche, während der Fahrt, jeder für sich,
an den Waggons mit der Zeit etwa 1m hohe Seitenwände angebracht. Obenauf
wurden Holzstangen quer gelegt, und hierauf wurde der Waggon mit Maisstengeln
und Stroh zugedeckt. Ein Dach durch welches der Regen leicht durch konnte,
der Sonnenschein dagegen nicht, und war daher nur für trockene und
kalte Nächte geeignet. Weil es aber auch Regentage und -nächte
gab, so wurden wir naß, und unser Gepäck fing an zu faulen.
In der dritten und vierten Woche waren wir schon geplagt mit Ungeziefer,
da ein Reinhalten und Wäschewaschen absolut nicht möglich war.
Im Laufe der Zeit wurde uns auch eine Transportleitung zugeteilt und ein
Arzt und etwas wenig Bahnpersonal. Sobald der Zug irgendwo hielt, versuchte
jeder auf oder zwischen 2 Mauerziegeln oder Steinen ein Essen zuzubereiten.
Oft mußte der Topf mit den halb gekochten Kartoffeln oder Bohnen
auf den Zug geworfen werden, wenn der Befehl 'einsteigen' von einem Zugende
zum anderen weiter geschrien wurde. In diesen Waggons mit dem niedrigen
Strohdach, welche während unserer 6 Wochen langen Fahrt von vielen
neugierigen Menschen und Fotografen fotografiert worden sind, weil der
ganze lange Zug gleichmäßig so war, konnte niemand grad stehen
oder sitzen, sondern nur gebückt. Man mußte oft bei Fliegeralarm
mit Kind und Kegel aus dem Zug Hals über Kopf herausstürzen und
das Weite suchen. Wenn keine Gräben oder Wald in der Nähe waren,
so nahmen wir Schutz unter der still stehenden Lokomotive und unter den
Waggons." (Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge
und Kriegsgeschädigte (Hrsg.): Das Schicksal der Deutschen in Rumänien.
München 1957. Neudruck 1984. S. 114f.)
Die Evakuierung der Landbevölkerung geschah vor allem
mit Viehgespannen (Pferden oder Rinder). die Länge der Trecks betrug
zwischen 50 und 400 Fuhrwerken. Auf der Route über Dej - Sathmar -
Karol - Nyiregihaza - Miskolc - Esztergom - Györ kam man bei Sopron
nach Österreich. Vom Auffanglager aus ging es zumeist über St.
Pölten in die zur Aufnahme vorgesehenen Kreise Nieder- und Oberösterreichs.
Während der Reise gab es größere Schwierigkeiten, wie Strassensperrung
durch Truppenbewegungen, Fliegerangriffe oder Verpflegungsnot. Mitunter
wurden die Flüchtlinge zum Ernteeinsatz auf ungarische Felder herangezogen.
Insgesamt flohen aus Nord-Siebenbürgen im September und Oktober 1944
etwa 48.000 Menschen.
Verschiedenen Gründe hatten die Siebenbürger-Sachsen
zum Verlassen ihrer Heimat bewogen. "Schon die durchziehenden Truppen und
die Flüchtlinge aus Süd-Siebenbürgen hatten die deutsche
Bevölkerung beunruhigt. Einzelne Deutsche, die zunächst zum Bleiben
entschlossen waren, wurden auch durch Berichte über bevorstehende
Deportationen und durch die unmittelbar nach Abgang des Trecks einsetzende
Plünderung der deutschen Höfe durch Soldaten und Zigeuner zum
Anschluß an die letzten Transporte bewogen." (Bundesministerium
für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Hrsg.):
Das Schicksal der Deutschen in Rumänien. München 1957. Neudruck
1984. S. 67E.) Diejenigen, die jedoch trotz allem zum Bleiben
entschlossen waren, wurden durch SS-Räumkommandos gewaltsam evakuiert,
so daß davon auszugehen ist, daß in Nord-Siebenbürgen
nur noch sehr vereinzelt 'Volksdeutsch' zurückgeblieben sind.
Durch die veränderte politische Lage nach dem 2.
Weltkrieg kam es zu keiner Rückwanderung, jedoch zu einer Rückführung
von etwa 10.000 Siebenbürger Sachsen, die sich nach Kriegsende in
der sowjetischen Besatzungszone befanden.
Deportation zum Arbeitseinsatz in der Sowjetunion:
Rumänien galt nach dem Krieg nicht als 'Feindesland'
der Sowjetunion, dennoch mußte die Regierung Arbeitskräfte für
den Wiederaufbau der UDSSR schicken. Dies betraf jedoch nur die arbeitsfähige,
deutschsprachige Bevölkerung sowie die in den rumänischen Lagern
internierten Reichsdeutschen, Ungarn und rumänischen Faschisten. Die
Aushebung lief in der Nacht vom 10. zum 11. Januar 1945 in Kronstadt und
Bukarest an und erfaßte schlagartig das ganze Land. Die Deportation
betraf die Altersgruppe der Männer von 17 bis 45 Jahren und die der
Frauen von 18 bis 35 Jahren. Übergriffe nach oben und nach unten waren
auf dem Lande häufig. Bei der Erstellung der Listen hatte man sich
auf die Registrierung im Herbst des gleichen Jahres und auf das beschlagnahmte
Nationalkataster von 1941 gestützt.
"Vor Beginn der Aktion wurden die Ortsausgänge vielfach
durch Polizei, Militär oder auch rumänischen Freiwilligen abgesperrt,
Telefon, Telegraph und Eisenbahnbetrieb unterbrochen, so daß eine
Flucht nur sehr begrenzt möglich war. In den Städten gingen gemischte
rumänisch-sowjetische Patrouillen von Haus zu Haus, um die Betroffenen
auszuheben; z. T. wurden sie völlig unvorbereitet in den Straßen
aufgegriffen. Die deutschen Einwohner auf den Dörfern wurden vielfach
kurzerhand durch den Gemeindeboten oder Gendarmen aufgefordert, sich zu
festgesetzter Zeit im Gemeindeamt oder in der Schule einzufinden." (Bundesministerium
für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Hrsg.):
Das Schicksal der Deutschen in Rumänien. München 1957. Neudruck
1984. S. 78E.)
Ein Großteil kam mehr oder weniger freiwillig, unter
anderem weil sie an einen kurzen Arbeitseinsatz glaubten oder weil gedroht
wurde Eltern oder Verwandte als Geiseln zu verhaften. Dennoch gelang es
mitunter, sich der Deportation zu entziehen. Als die Aktion nach einigen
Wochen beendet wurde, waren insgesamt rund 75.000 Rumänien-Deutsche
deportiert. Sie wurden zunächst zu Sammellagern gebracht, von wo aus
sie mit Viehwaggons in mehrwöchiger Fahrt nach Jassy oder Kischinew
transportiert wurden. Von hier ging es in die Arbeitslager im Donezbecken
um Stalino und Worroschilow, wie auch in die um Kiwoi-Rog und Dnjepropetrowsk
und den Bergwerkslagern im Ural.
"Schon auf der langwierigen Fahrt in den überfüllten,
primitiv eingerichteten Waggons hatten Hunger und Kälte die ersten
Todesopfer gefordert. Den ungewohnten Anforderungen der schweren Arbeit
unter Tage, bei Wald- oder Erdarbeiten waren viele gesundheitlich nicht
gewachsen. Verpflegung und Bekleidung waren, zumindest in den ersten Jahren,
sehr schlecht, so daß es trotz zum Teil wohlwollender Behandlung
durch die sowjetischen Vorgesetzten zu zahlreichen Krankheits- und Todesfällen
kam." (Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge
und Kriegsgeschädigte (Hrsg.): Das Schicksal der Deutschen in Rumänien.
München 1957. Neudruck 1984. S. 27.)
Im Spätsommer 1945 kamen die ersten Transporte meist
nur mit Kranken nach Rumänien zurück. In den beiden darauffolgenden
Jahren wurden diese Rücktransporte jedoch fast ausschließlich
über Frankfurt a. d. O. nach Mitteldeutschland geführt, von wo
eine Rückkehr nach Rumänien nicht gestattet war. Der Großteil
kam 1948/1949 nach Rumänien und Deutschland und die letzten Züge
erst 1951. "Nach zuverlässigen Schätzungen muß mit einer
Verlustquote von nahezu 15% gerechnet werden: mehr als 10.000 kehrten nicht
zurück. Von den Heimkehrern blieben fast die Hälfte in Deutschland
und Österreich." (Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge
und Kriegsgeschädigte (Hrsg.): Das Schicksal der Deutschen in Rumänien.
München 1957. Neudruck 1984. S. 80E.)
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